Europäische Beschreibungen nichteuropäischer dynastischer Ordnungen in der Frühen Neuzeit

Eine Welt der Könige? Europäische Beschreibungen nichteuropäischer dynastischer Ordnungen in der Frühen Neuzeit

Veranstalter
Nadine Amsler (Universität Basel), Cristian Consuegra (Universität Basel)
Gefördert durch
SNF
PLZ
4001
Ort
Basel
Land
Switzerland
Findet statt
In Präsenz
Vom - Bis
12.06.2024 - 14.06.2024
Deadline
15.10.2023
Von
Cristian Consuegra, Departement Geschichte, Universität Basel

Der Workshop stellt sich die Frage, inwieweit europäische Zeitgenossen in der Frühen Neuzeit nicht nur Europa als eine "Fürstengesellschaft" (Lucien Bély), sondern tatsächlich den gesamten Globus als eine Welt der Könige und Königinnen wahrgenommen haben? Er richtet sich insbesondere an Doktorierende und Postdocs, die Ergebnisse aus laufenden Forschungen zur Diskussion stellen möchten.

Eine Welt der Könige? Europäische Beschreibungen nichteuropäischer dynastischer Ordnungen in der Frühen Neuzeit

Im Zuge der globalgeschichtlichen Wende haben vergleichende und verflechtungsgeschichtliche Arbeiten darauf hingewiesen, dass in der gesamten frühneuzeitlichen Welt dynastisch geordnete Reiche entstanden, die über eine bemerkenswerte Anzahl vergleichbarer Strukturelemente zur Lösung ähnlich gelagerter Herausforderungen von Herrschaft und vormoderner Staatlichkeit verfügten. Die strukturelle Ähnlichkeit zwischen diesen Herrschaftssystemen konstatierten in der Frühen Neuzeit auch europäische Beobachter. Sie waren sich nicht nur der zunehmenden globalen Verflechtung ihrer Lebenswelten bewusst, sondern interessierten sich auch für Herrschaftsgefüge und dynastische Ordnungen in anderen Weltgegenden, die sie in Reiseberichten, Länderbeschreibungen und Korrespondenzen beschrieben. Christina Brauner hat darauf hingewiesen, dass europäische Beobachter dabei nicht nur in Europa, sondern auch in Westafrika "Könige" vorfanden, die im europäischen Diskurs erst im Verlauf des 18. Jahrhunderts zu "Häuptlingen" degradiert wurden. Wie gestaltete sich dieser Diskurs mit Blick auf andere Weltgegenden? In welchem Ausmaß nahmen europäische Zeitgenossen in der Frühen Neuzeit nicht nur Europa als eine "Fürstengesellschaft" (Lucien Bély) wahr, sondern tatsächlich den gesamten Globus als eine Welt der Könige und Königinnen?

Ausgehend von dieser Frage widmet sich dieser Workshop europäischen Beschreibungen dynastischer Ordnungen ferner Länder durch Reisende und rezipierende AutorInnen in der Frühen Neuzeit. Er interessiert sich dabei besonders für die Wechselwirkungen zwischen lokalem Wissen und den translokalen Diskursen, in welche Reiseberichte, Länderbeschreibungen und Korrespondenzen eingebunden waren. Wie und zu welchem Zweck eigneten sich Akteure vor Ort Wissen über lokale Herrschaftsformen an? An wen richteten sich die Beschreibungen ferner dynastischer Ordnungen und in welche Diskurse waren die Beschreibungen der Herrschaftssysteme ferner Länder eingebettet? Unter welchen Voraussetzungen vermochte das Beobachten vor Ort auch eine Reflexion über das eigene Verständnis dynastischer Herrschaft anzustoßen? Und Welche Rolle spielte die Dimension Geschlecht in den Beschreibungen von den AutorInnen fremder dynastischen Ordnungen?

Der Workshop richtet sich insbesondere an Doktorierende und Postdocs, die Ergebnisse aus laufenden Forschungen zur Diskussion stellen möchten. Geplant sind Vorträge im Umfang von ca. 25 Minuten. Reisekosten und Hotelübernachtungen werden vom Schweizerischen Nationalfonds übernommen.

Bitte senden Sie ihren Vortragsvorschlag mit einem Titel und einem kurzen Abstract von ca. 300 Wörtern bis zum 15. Oktober 2023 an Nadine Amsler: n.amsler@unibas.ch oder Cristian Consuegra: c.consuegralopez@unibas.ch.

Kontakt

E-Mail: n.amsler"unibas.ch
E-Mail: c.consuegralopez@unibas.ch

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Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
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